Die enge Verbindung von Filmbildern und Filmmusik machte Berlin. Die Sinfonie der Großstadt in den 1920er Jahren zu einem einmaligen Film: Die vielen aneinander montierten Einstellungen und die genau darauf abgestimmte Musik schaffen zusammen eine besondere Filmsprache.
Der Film, der schon im Titel die Anlehnung an die Form der musikalischen Sinfonie betont, ist in enger Zusammenarbeit von Regisseur Walter Ruttmann und Komponist Edmund Meisel entstanden: „In idealer Weise gehen hier zum ersten Mal von vornherein Film und Musik Hand in Hand […].“
[Quelle: Jeanpaul Goergen: Walter Ruttmann. Eine Dokumentation. Freunde der Deutschen Kinemathek, Selbstverlag, Berlin 1989, S. 28]
Filmmusik ist Musik, die speziell für einen Film komponiert oder aus bereits existierender Musik zusammengestellt wird. Der Soundtrack zum Film wird oft als Werbemaßnahme parallel zum Filmstart veröffentlicht. Im Film gibt es zwei Arten von Filmmusik: diegetische und nicht-diegetische. Diegetische Filmmusik ist Teil der Filmwelt und wird von einem Abspielgerät oder Instrument im Film gehört, während nicht-diegetische Filmmusik nur aus dem Off kommt. Es ist auch möglich, dass diegetische Musik in nicht-diegetische Musik übergeht oder umgekehrt (Musik im Film wird zur Filmmusik/Filmmusik wird zur Musik im Film).
Eine Sinfonie ist eine zentrale Gattung der Instrumentalmusik. Ihre klassische Form bildete sich im 18. Jahrhundert nach dem Vorbild der Sonate aus. Das Wort Sinfonie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „zusammenklingend“ oder „harmonisch“. Sinfonische Musik soll unterschiedliche Stimmungen und Ideen zum Ausdruck bringen: Jeder Satz hat einen anderen Charakter und wirkt daher manchmal nachdenklich, der nächste wiederum eher tänzerisch.
Analog zu den Sätzen einer musikalischen Sinfonie wird der Film in Akte gegliedert und die Einstellungen in den einzelnen Akten sind unterschiedlich lang geschnitten. So wirken Abfolgen von Einstellungen auf diese Art und Weise schneller oder langsamer.
Eine Sinfonie besteht in der Regel aus vier Sätzen mit unterschiedlichen Tempi (Geschwindigkeiten):
„Edmund Meisel über seine Musik: „Die Partitur zerfällt im Wesentlichen in folgende Teile: Aus der wellenförmigen, periodischen Urform entsteht in maschinellem Rhythmus das Leitmotiv Berlin, das sich als Versinnlichung des Panoramas zum Bläserchoral erweitert – Viertelton-Akkorde der schlafenden Stadt – Arbeitsmarsch – Maschinenrhythmus – Schulkindermarsch – Bürorhythmus – Verkehrsrhythmus – Kontrapunkt des Potsdamer Platzes – Mittagschoral der Großstadt – Verkehrsfuge – kontrapunktisches Stimmgewirr – Sportrhythmus – Signalmusik der Lichtreklamen – Tanzrhythmus – Steigerung aller Großstadtgeräusche in kontrapunktischer Durchführung der Hauptthemen zur Schlußfermate Berlin. Für die Momente, in denen der Totalitätseindruck unbedingt erforderlich ist, werden Teile des Orchesters in den Zuschauerraum postiert.“
Quelle: Smoking Guns – GEMAfreie Musik von https://audiohub.de
Quelle: All the summer girls – GEMAfreie Musik von https://audiohub.de
Quelle: Gone – GEMAfreie Musik von https://audiohub.de
Quelle: Hands up for summer – GEMAfreie Musik von https://audiohub.de
Quelle: Rough draft – GEMAfreie Musik von https://audiohub.de
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"Remix it"-Grafik: verändertes Filmplakat
Der Film ist nichts von alledem, sondern: