Narrenspiel und Totentanz

Goldmunds Leben wird im Film oft in Rückblenden erzählt. Eine dieser Rückblenden erfolgt in Form einer Montagesequenz.

Montagesequenz

In einer Montagesequenz werden in schneller Schnittfolge Momentaufnahmen zu einer Sequenz verbunden, die Ereignisse in geraffter Form erzählt. Zumeist wird dadurch das Vergehen eines längeren Zeitraums dargestellt. Montagesequenzen sind auch oft als Träume oder Rauscherlebnisse in die filmische Erzählung eingebettet und durch entsprechende filmische Mittel (Unschärfe, Überblendungen, suggestive Musik) markiert.

Das Bild

Aufgabe 1

  1. Sehen Sie sich die Montagesequenz an und schätzen Sie, welche Zeitspanne in Goldmunds Leben in der Montage erzählt wird. Verorten Sie Ihre Schätzung mit Hilfe des Sliders und erklären Sie, wie Sie zu Ihrer Einschätzung gekommen sind.
  2. Beschreiben Sie, wie die einzelnen Erzählabschnitte visuell miteinander verknüpft werden und nennen Sie den Fachbegriff. Erklären Sie, welche Wirkung durch diese Art des Übergangs im Gegensatz zu einem harten Schnitt erzielt wird.
  3. Entnehmen Sie von jedem der sieben Erzählabschnitte ein stellvertretendes Standbild. Um Standbilder in die Arbeitsfläche zu spenden, tippen Sie im Video über der Arbeitsfläche unten auf das Kamerasymbol.
  4. Goldmund erzählt, dass er die Welt durch Erfahrungen begreifen will. Von welchen Erfahrungen wird in den gezeigten Ereignissen berichtet? Generieren Sie Notizkärtchen um Goldmunds Erlebnisse stichwortartig auf den Bildern festzuhalten.
  5. Die einzelnen Erzählabschnitte unterscheiden sich stark in ihrer Farbgebung. Entnehmen Sie mit der Pipette typische Farben und sortieren Sie diese zu einem Farbschema neben dem jeweiligen Standbild.

Werkzeuge
  1. Informieren Sie sich im folgenden Material über Farben und ihre Einsatzform im Film.
  2. Farben im Film erzeugen Stimmungen und lenken die Interpretation einer Einstellung in eine bestimmte Richtung. Farbbilder können aufgrund ihrer Ähnlichkeit zur Realität den Eindruck einer naturalistischen Wiedergabe des Films verstärken. Sie können aber auch symbolische Funktionen übernehmen oder als dramaturgisches Element eingesetzt werden.

    Die psychologische Wirkung von Farben kann sich auf Assoziationen beziehen, die wir mit bestimmten Vorstellungen verbinden. Sie kann aber auch Gefühle hervorrufen, die vom subjektiven Empfinden des Rezipienten geprägt sind. Assoziationen und Gefühle, die Farben beim Betrachter erzeugen, sind sowohl kulturell bedingt als auch individuell verschieden.

    ROT Blut, Leben, Feuer, Zerstörung, Tod, Macht, Krieg, Aggression, Liebe, Verlangen
    GELB Zitrone – Frische; Lebensfreude – Optimismus; Hass, Eifersucht, hell, klar, frei
    GRÜN Natur, Wachstum, als Gesichtsfarbe Krankheit, Frieden, Signalfarbe für erlaubt
    BLAU Wasser, Himmel, Kälte, Melancholie, Treue, Beständigkeit, passiv, beruhigend
    WEISS Unschuld, Reinheit, Medizin, in China Trauer
    SCHWARZ Asche, Tod, Trauer, Macht
  3. Erläutern Sie, inwiefern die Farben, in der Goldmunds Erlebnisse gehalten sind, zur jeweiligen Stimmung der Szene passen bzw. diese Stimmung mitgestalten.

Der Ton

Während der Montagesequenz sind verschiedene Dinge zu hören. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Onscreen- und Offscreen-Ton, abhängig davon, ob die Quelle des Gehörten im Bild zu sehen ist oder nicht.

Aufgabe 2

  1. Hören Sie sich nun den Ton des Filmausschnitts an und beschreiben Sie, was Sie hören, ob es sich um Onscreen- oder Offscreen-Ton handelt, und welche Funktion das Gehörte erfüllt.
Was ist zu hören? Onscreen/offscreen? (antippen) Funktion
  1. Musik ist ein starker Emotionsträger. Sehen Sie sich den Filmausschnitt erneut an, diesmal jedoch ohne Ton. Unterlegen Sie den Ausschnitt mit einer anderen Musik, indem Sie beide zeitgleich starten.
  1. Quelle: GEMA-freie Musik von www.frametraxx.de
  1. Falls möglich, nehmen Sie eine neue Tonspur auf, in der sie Goldmund einen anderen, von Ihnen erdachten Text zu seinen Erlebnissen sprechen lassen. Speichern Sie Ihre Audio-Datei auf einem Datenträger, laden Sie sie hoch und spielen Sie zum Video ab.
  1. Beschreiben Sie, wie Ihre Änderungen in der Tonspur die Wirkung der Montagesequenz verändern. Erläutern Sie auf Grundlage ihrer Ton-Experimente, welche Funktion die Original-Filmmusik erfüllt.