Ausschnitt 1: „Gespräch auf der Treppe“
Im vorliegenden Filmausschnitt haben Rolf und Núria ihr Ziel erreicht: die Stadt Foix. Jetzt sitzen sie auf einer Treppe und es entwickelt sich ein wichtiges Gespräch, in dessen Verlauf Rolf erkennt, dass er seinen Vater nicht in Foix treffen wird und ihn vielleicht nie wieder sieht.
Untersuche, wie im Film die Unterhaltung der beiden mithilfe unterschiedlicher Kamera-Einstellungsgrößen ins Bild gesetzt wird.
Eine Einstellung ist das Stück Film zwischen zwei Schnitten.
Der „Blick“ der Kamera ist auch der des Zuschauers/der Zuschauerin. Durch ihn wird der Ausschnitt ausgewählt, der uns von der Welt des Films gezeigt wird. Die Kamera nimmt dabei eine bestimmte Perspektive ein, aus der sie die Szene aufnimmt. Verschiedene Kameraperspektiven erzielen eine unterschiedliche Wirkung in der Wahrnehmung.
Núria und Rolf beginnen im Verlauf der Szene zu streiten, weil Núria glaubt, dass Rolfs Vater log, als er ihm bei der Trennung in den Bergen sagte, er würde nachkommen. Rolf wird wütend und streitet das ab. Bei den Dreharbeiten wird die Unterhaltung aus unterschiedlichen Perspektiven gefilmt. In der später folgenden Postproduktion werden diese Aufnahmen in kleine Stückchen geschnitten und neu aneinander montiert, wobei unterschiedliche Montage-Techniken eingesetzt werden. Der Teil des Gesprächs zwischen Núria und Rolf, in dem sie sich streiten, wurde in einer bei Dialogen häufig genutzten Montage-Technik geschnitten: im Schuss-Gegenschuss-Verfahren. Die Kamera richtet sich abwechselnd auf die beiden Filmfiguren, die miteinander reden: Figur A („Schuss“), Figur B („Gegenschuss“).
Rolf realisiert, dass er seinen Vater nicht wiedersehen wird und gerät in größte Aufregung und Panik: kopflos rennt Rolf durch die engen Gassen von Foix. Finde heraus, mit welchen filmsprachlichen Mitteln Rolfs Gefühle in Bilder übersetzt werden.
Ausschnitt 2: „Ich weiß wie weh es tut“
Aus welcher Sicht nimmt die Kamera die Szene auf?
Die Kamera ist in den Momenten der Szene, in denen sie in die Subjektive wechselt, sehr bewegt.
Rolf rennt durch enge, dunkle Gassen der fremden französischen Stadt. Viele Eindrücke und Bilder stürzen auf ihn ein. Aber da sind auch Bilder aus ganz anderen Situationen:
Núria schließt ihre tot geglaubten Eltern in die Arme. Die Eltern weinen vor Glück und Erleichterung. Rolf steht daneben – glücklich für Núria, aber umso schmerzlicher spürt er den Verlust des Vaters. Untersuche, wie der Film Rolfs Sehnsucht nach seinem Vater visualisiert.
Ausschnitt 3: „Gehen wir“