1. Comic

Wahrscheinlich erkennst du recht schnell, ob ein Bild aus einem Comic oder einem Animationsfilm stammen könnte. Doch woran eigentlich? Einige der wichtigsten Eigenheiten fallen gar nicht unbedingt auf. Sie wirken, ohne dass du es merkst. Fast wie Zauberei. Sobald du die Tricks kennst, siehst du mehr als zuvor. Dann kannst du auch feststellen, wie gut gezaubert wird. Comic-Künstler*innen und Animationsfilmer*innen nennen diese Tricks Stilmittel.

Aufgabe A

  1. Im Film Wo ist Anne Frank sind auch unbewegte Bilder zu sehen, die nicht im Comicstil gearbeitet sind. Finde heraus, was genau anders an ihnen ist. Sieh dir dazu zunächst das Beispielbild an. Stelle dann die Schieberegler für die Bilder unten entsprechend ein.
  2. Tipp
  1. Markiere alle Bilder, die deiner Meinung nach im typischen Comicstil gemalt sind, mit dem C-Symbol.
  2. Tipp
  3. Mit welchen Figuren auf den Bildern fühlst du dich besonders verbunden? Markiere sie mit einem Herzsymbol.
  4. In Comics und Zeichentrickfilmen sind die Hintergründe also mit vielen Details dargestellt, die Figuren dagegen stilisiert, das heißt mit wenigen klaren Strichen gezeichnet. Dadurch könne man sich leichter in sie hineinversetzen, meint der Comicexperte Scott McCloud. Hat er recht? Ist das bei dir auch so? Wenn ja, kannst du dir vorstellen, warum das so ist?

2. Vom Comic zum Film

Aufgabe B

  1. Es gibt zum Film auch einen gleichnamigen Comic. Unten siehst zu zwei Seiten daraus. Wenn du beim Lesen gleichzeitig den Ton des Videos hörst, kannt du die Unterschiede im Text gut feststellen. Notiere sie mit dem Textwerkzeug an den entsprechenden Buchstellen.
  2. Markiere mit dem Geräuschsymbol alle Stellen mit Geräuschen (zum Beispiel Schritte oder Papierrascheln). Schreibe eine Notiz dazu, was für ein Geräusch es ist und welche Wirkung es auf dich hat (zum Beispiel: Durch die Schrittgeräusche fühle ich mich, als wäre ich selbst in Annes Zimmer).
  3. Fotografiere drei Momente, die im Film den Comicbildern entsprechen und drei, die unterschiedlich sind. Platziere die Bilder jeweils an den entsprechenden Stellen.
Textfeld
Musik
Geräusche
Hintergrund
  1. In welchem Medium gefällt dir die Szene besser, im Comic oder im Film? Begründe, warum.

3. Bewegung und Animationstechniken

Animationsfilme funktionieren wie Daumenkinos. Das heißt, sie bestehen aus einzeln hergestellten, nur leicht unterschiedlichen Bildern. Je schneller diese hintereinander weg gezeigt werden, umso flüssiger erscheint die Bewegung. Die Framerate FPS (Frames per Second) gibt an, wie viele Bilder du pro Minute siehst. Im Clip siehst du die Unterschiede.

Aufgabe C

  1. Alle Animationsfilme beruhen also auf einzelnen Bilder. Die Bilder selbst können aber ganz unterschiedlich hergestellt sein und daraus ergeben sich unterschiedliche Animationstechniken. Versuche die Filmbeispiele unten mithilfe der Flip-Karten richtig einzuordnen.

Stop-Motion

Du suchst dir eine Legofigur, Knetfigur oder Puppe, einen Ort und machst dort ein Foto von ihr. Du rückst sie ein winziges Stück weiter und machst ein weiteres Foto und so weiter.

Stop-Motion-Legetrick

Du legst eine ausgeschnittene Figur auf einen Hintergrund aus Papier. Von oben machst du davon ein Foto. Du bewegst diese Figur minimal und machst ein weiteres Foto und so weiter.

Zeichentrick oder
2D-Animation

Du zeichnest jede Figur, jede ihrer Bewegungen sowie alle Hintergründe. Diese Technik ist extrem aufwändig. Auch deswegen arbeitet der Zeichentrick meist mit unbewegten Hintergründen.

2D-Computeranimation

Du legst nur die wichtigsten Bewegungspositionen deiner Figuren fest, der Computer errechnet die Zwischenschritte. Das Ergebnis sieht aus wie ein Zeichentrick. Wenn sich im Hintergrund viel tut, handelt es sich vermutlich um eine Computeranimation.

3D-Computeranimation

Statt einer gezeichneten Ansicht entwirfst du hier eine Figur rundum. Das heißt, du kannst sie im Computer drehen, wenden und bewegen. Die wichtigsten Haltungen und Bewegungspositionen legst du fest, die Zwischenschritte werden errechnet.

  1. Eine Szene kann nicht genau zugeordnet werden, welche und warum?
  2. Tipp

    Bevor mit dem Zeichnen begonnen wurde, experimentierte das Filmteam von „Wo ist Anne Frank“ mit der Stop-Motion-Methode. Dazu bauten sie das Hinterhaus, in dem sich Anne und ihre Familie versteckt hielten, als Modell nach. Auch eine Anne-Frank-Puppe gab es bereits. Letztendlich nutzten sie das Hausmodell, um die Innenräume zu fotografieren und die Fotos als Hintergründe für den Zeichentrick zu verwenden.

4. Ton

Aufgabe D

    Hast du schon mal was von Mickey-Mousing gehört?

  1. Fotografiere alle Momente in der Szene, in denen die Musik bestimmte Bewegungen oder Auftritte punktgenau betont. Denk dir ein jeweils passendes Schallwort aus, zum Beispiel Boing, Dideldü, Täterä, und schreibe es wie in einem Comic an die Bewegung, die in der Szene von der Musik betont wird.

    Du kannst auch Emojis (🎶🔔🎺👏🥁…) verwenden, um dein Schallwort zu verdeutlichen.

Szene A

Textfeld
Sprechblasen

    Mickey-Mousing bedeutet genau das, was du gerade bei der Lösung der Aufgabe festgestellt hast: Die Musik kommentiert, was passiert. Da diese Technik vor allem in den frühen Micky-Maus-Zeichentrickfilmen von Walt Disney verwendet wurde, nennt man sie Mickey-Mousing.

  1. Welche Wirkung hat Mickey-Mousing deiner Meinung nach?
  2. Schau dir zum Vergleich diese Szene an. Wie wird hier Musik eingesetzt?
  3. Szene B