Hast du schon einmal einen richtig alten Film gesehen: In Schwarz-Weiß oder einen Stummfilm? Gibt es Filme eigentlich schon immer?
Ganz früher gab es keine Filme. Wenn die Menschen sich unterhalten wollten, erzählten sie sich Geschichten. Um Bilder festzuhalten erfanden sie das Malen. Sie zeichneten in Sand oder an die Wände von Höhlen und später auf Ton, Papier oder Leinwand. Als die Fotografie erfunden wurde, konnte man plötzlich mit wenig Aufwand die Realität abbilden. Aber wann fingen die Bilder an sich zu bewegen, ab wann begannen die Menschen, Geschichten als Filme zu erzählen?
Bevor die Bilder laufen lernten, flackerten sie erst einmal. Mitte des 17. Jahrhunderts brachte eine Zauberlaterne die Menschen zum Staunen: Die „Laterna magica“ warf vergrößerte Bilder mit Hilfe von Kerzen oder Öllampen an eine Wand.
Vorführung mit einer „Laterna magica“ um 1760
Ab 1887 wurden zum ersten Mal Fotos zum Leben erweckt. Der Brite Eadweard Muybridge zeigte Fotos eines Pferdes so schnell hintereinander, dass es aussah, als würde das Pferd galoppierenden.
Viele Fotos schnell hintereinander machen einen Film wie ein Daumenkino.
Galoppierendes Pferdes von
Eadweard Muybridge,
erstmals veröffentlicht 1887
Die ersten Filmvorführungen gab es 1895 in Berlin und Paris. Gezeigt wurden einige kurze selbstgedrehte Szenen aus dem Alltag, wie die Fütterung eines Babys oder die Ankunft eines Zuges.
Die ersten Filme zeigten den Alltag. Doch bald begann man, mit Filmen Geschichten zu erzählen. Am Anfang waren die bewegten Bilder noch ohne Farbe. Darum nennt man sie auch Schwarz-Weiß-Filme.
In der Frühzeit des Kinos hatte man außerdem noch keine Möglichkeit, zusammen mit dem Bild auch den Ton aufzunehmen. Im Stummfilm hörte man keinen Hund bellen und die Schauspieler nicht sprechen. Trotzdem war es im Kino nicht leise, denn oft spielte ein Klavier oder sogar ein ganzes Orchester, während der Film lief.
In den 1920er Jahren konnte man die technischen Problem lösen und Filme wurden erstmals zusammen mit einer Tonspur vorgeführt. Im Tonfilm hörten die Menschen das erste Mal, was die Schauspieler sagten, und mussten es nicht von Texttafeln im Film ablesen.
Es wurde schon früh versucht, den Filmen Farbe zu geben. Zunächst wurde jedes Bild einzeln nachträglich angemalt, aber das dauerte lange und sah nicht sehr echt aus. Der Durchbruch für den Farbfilm kam erst in den späten 1930er Jahren. Einer der ersten Farbfilme war Robin Hood – König der Vagabunden.
Robin Hood – König der Vagabunden, einer der ersten Farbfilme aus dem Jahr 1938
Wie viele Filme seit der Erfindung des Films gedreht wurden, weiß niemand. Man schätzt, dass es weltweit über 750.000 Kino- und Fernsehfilme gibt.
Als man anfing, mit Filmen Geschichten zu erzählen, begann man auch bald, die ersten gezeichneten Geschichten zu zeigen. Der erste komplett gezeichnete Film entstand schon 1908. Solche Filme nennt man auch Animationsfilme (oder Trickfilme).
Heute werden die meisten Animationsfilme nicht mehr von Hand gezeichnet, sondern im Computer berechnet.
Unten siehst du zwei Animationsfilme. Zwischen ihnen liegen fast 100 Jahre.
Bobby Bumps Puts a Beanery on the Bum
Urheber: Earl
Hurd, USA 1918
Das Geschenk
Urheber: Jacob Frey, Deutschland 2014