Kameraperspektive

Das Geschenk ist ein animierter Film, der ohne Kamera komplett am Computer entstanden ist. Trotzdem zeigt er die Dinge so, als wären sie durch eine Kamera gefilmt worden.

Kameras zeigen Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven: direkt von vorn, von oben oder von unten. Den Winkel, aus dem die Kamera filmt, nennt man Kameraperspektive. Das sind die fünf wichtigsten Kameraperspektiven:

Die Normalsicht

Bei der Normalsicht ist die Kamera auf einer Höhe mit dem gefilmten Objekt oder der Figur. Wird ein Mensch gefilmt, ist die Kamera mit dem Menschen auf Augenhöhe. Weil wir so etwas tagtäglich sehen, nennt man diese Kameraperspektive auch Normalsicht.

In vielen Kinderfilmen ist es so, dass aus einer niedrigeren Position gefilmt wird, um auf der Augenhöhe der Kinderschauspieler zu sein (= Normalsicht). Manchmal sind dann die Erwachsenen nicht ganz im Bild zu sehen. Dadurch wird sogar im Bild ausgedrückt, dass es in diesem Film um die Sicht der Kinder geht und die Sicht der Erwachsenen nicht so wichtig ist.

Quelle: https://www.kinderfilmwelt.de/filmlexikon

Die Aufsichten

Aufsichten werden so gefilmt, dass die Kamera auf etwas herabschaut. Je nachdem, wie groß der Winkel ist, unterscheidet man zwischen Aufsicht und Vogelperspektive. Bei der Aufsicht ist der Winkel noch recht flach, bei der Vogelperspektive wird er größer.

Die Kameraperspektive Aufsicht wird zum Beispiel eingesetzt, um den Zuschauer*innen die Umgebung zu zeigen, in der sich eine Szene abspielt. Wenn eine einzelne Figur von oben gezeigt wird, kann das auch ausdrücken, dass die Figur sich klein und verloren fühlt. Eine extreme Form der Aufsicht ist die Vogelperspektive. Wenn du schon einmal mit einem Flugzeug geflogen bist, dann kannst du dir gut vorstellen, wie ein Vogel im Flug die Welt sieht: Alles ist sehr klein und hat von oben andere Formen.

Quelle: https://www.kinderfilmwelt.de/filmlexikon

Die Untersichten

Bei den Untersichten gibt es zwei wichtige Kameraperspektiven. Beide werden unterhalb der Höhe der Augen (Augenhöhe) aufgenommen, sodass die Kamera nach oben schaut. Man nennt den flachen Winkel Untersicht und den steileren Froschperspektive.

Wenn eine Person aus der Untersicht gefilmt wird, dann kann sie dadurch größer wirken, vielleicht sogar ein bisschen bedrohlich. Wenn ein Gespräch zwischen zwei Personen gefilmt wird und die eine davon immer aus der Untersicht gezeigt wird, soll uns das vielleicht zeigen, dass diese Person mehr Macht als die andere hat. Kameraperspektiven können uns also etwas über die Beziehung der Personen erzählen. Eine extreme Untersicht wird übrigens Froschperspektive genannt. Wenn du direkt vor einem Hochhaus stehst und nach oben schaust, sieht das Hochhaus noch viel riesiger aus, als es sowieso ist. So ähnlich könnte die Sicht eines Frosches sein, wenn er vor dir steht und an deinem Bein nach oben sieht: Oh Schreck, schwindelerregend hoch dieser Mensch!

Quelle: https://www.kinderfilmwelt.de/filmlexikon

Aufgabe 1

  1. Erkennst du, welche Kameraperspektive bei den folgenden Standbildern gewählt wurde? Die Bilder sind durcheinander geraten. Du kannst sie verschieben. Ordne sie richtig zu und prüfe dein Ergebnis.

Vogelperspektive

Aufsicht

Normalsicht

Untersicht

Froschperspektive

 

Alles richtig? Super! Beschreibe nun die Wirkung der Kameraperspektiven bei den einzelnen Bildern. Du kannst dich dabei auf den Jungen und den Hund beziehen.

Aufgabe 2

  1. In Das Geschenk gibt es viele Aufsichten auf den Hund, aber kaum eine auf den Jungen. Warum ist das so? Nenne mögliche Gründe.
Szenenbild

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Kamerabewegungen