Ganz schön viele Fremdwörter in der Überschrift 😉 Die Wörter stammen aus der Theaterwelt, es gab sie also schon bevor die ersten Filme gedreht wurden. Aber der Reihe nach ...
Das Szenenbild ist die gestaltete Welt, in der ein Film spielt. Mit dem Szenenbild ist alles gemeint, was wir als Zuschauer*innen im Film sehen. Das ist zum einen der Drehort, wo die Geschichte passiert. Dabei kann der Ort tatsächlich ein echter Ort sein, z. B. eine Straße in einer Stadt, oder er kann extra für den Film gebaut worden sein. Das nennt man dann Kulisse. In einem Animationsfilm wie Das Geschenk ist dagegen die ganze Filmwelt extra geschaffen oder nachgebildet worden. Die Schöpfer des Szenenbildes werden Szenenbildner*innen genannt. Sie sind wie Künstler, die die Welt erschaffen, in der die Geschichte passiert. Zu den Aufgaben des Szenenbild-Teams gehört es, nach geeigneten Drehorten zu suchen oder Drehorte nachzubauen. Szenenbildner*innen gestalten Bauten, dekorieren Räume und beschaffen Requisiten. Das klingt, als bräuchten die Szenenbildner*innen viel handwerkliches Geschick, und das stimmt auch!Das Gestalten von Räumen für einen Film ist eine künstlerische Aufgabe, denn die Gestaltung eines Raums kann bereits eine ganz bestimmte Atmosphäre herstellen oder uns etwas über die Person erzählen, die an diesem Ort lebt: Ist die Person ordentlich oder chaotisch? Liest sie gerne oder interessiert sie sich für Musik? Lebt in diesem Zimmer ein Kind oder ein Erwachsener? Spielt die Geschichte in der Vergangenheit oder in der Zukunft? Auch ohne dass sich eine Person darin aufhält, kann uns ein Raum eine Geschichte erzählen.
Damit die Figuren im Film etwas zu tun haben, braucht man Requisiten. Das sind die Gegenstände, die die Schauspieler*innen benutzen. Zum Beispiel ein Sofa, auf das sie sich setzen oder einen Stift, mit dem sie schreiben.
Und dann gibt es noch die Dekoration. Das sind all die kleinen Details, die das Bild oder die Szene lebendig machen. Das könnten z. B. Bilder an einer Wand oder die Vorhänge an einem Fenster sein. Diese Gegenstände sind da und machen das Bild vollständig, werden aber von den Figuren nicht benutzt.
Zusammengefasst: Das Szenenbild ist das große, ganze Bild. Die Requisiten sind die Gegenstände, die die Schauspieler benutzen, und die Dekoration sind die kleinen Details, die alles lebendiger machen.
Stell dir vor, du schaust dir ein Bild von einem Haus an, das du gemalt hast. Wenn du ein Haus malst, fügst du vielleicht Fenster hinzu und malst die Tür, richtig? Jetzt stell dir vor, du könntest in dieses Bild hineingehen. Du könntest durch die Tür gehen und sehen, was drinnen ist. Das ist so, als ob das Bild "Tiefe" hat. Bei Filmen ist es ähnlich. Wenn du einen Film schaust, siehst du nicht nur, was direkt vor dir passiert, sondern du kannst auch sehen, was weiter hinten passiert. Das nennt man räumliche Tiefe. Es macht den Film realistischer und es ist so, als ob du mit deinen Augen wirklich in die Filmbilder eintauchen könntest.
Um besser über Bilder sprechen zu können, hat man sich darauf geeinigt die Tiefe eines Bildes in drei Ebenen zu beschreiben: Vorne nahe bei dir ist der Vordergrund, ganz hinten im Bild ist der Hintergrund und den Bereich dazwischen nennt man Mittelgrund.
Aber nicht nur deine Augen wandern durch die Tiefe des Bildes. Auch die Blicke der Filmfiguren laufen durch die Tiefe des Bildes. Dabei ist die Blickachse die gedachte Linie zwischen den Blicken zweier Figuren oder zwischen einer Figur und einem Gegenstand, den diese ansieht.
Im Vordergrund sehe ich ... |
Im Mittelgrund sehe ich ... |
Im Hintergrund sehe ich ... |