Filme werden vor ihrem Start in den Kinos mit Trailern und Plakaten beworben, die die Zuschauer*innen für den jeweiligen Film interessieren sollen. Plakate und Trailer sind häufig unser erster Kontakt mit einem neuen Kinofilm und formen damit auf unterschiedliche Art und Weise unsere Erwartungen an Form und Inhalt eines Films. Bei Filmplakaten unterscheidet man verschiedene Typen, bei denen jeweils unterschiedliche Gestaltungselemente vorherrschend sind. In diesem Baustein kannst du dich mit dem Plakat von Mein Ende. Dein Anfang. sowie den verschiedenen Filmplakat-Typen auseinandersetzen.
Neben dem Filmplakat ist der Filmtitel einer der wichtigsten Vermarktungsfaktoren in der Filmverwertung. Dabei wird zwischen dem Originaltitel eines Films in seiner Originalsprache (hier: Mein Ende. Dein Anfang.) und dem landesspezifischen oder internationalen Verleihtitel (hier: Relativity) unterschieden, welcher – wie in diesem Fall – erheblich vom Originaltitel abweichen kann. Es kann auch vorkommen, dass ein Film unter mehreren alternativen Verweistiteln geführt wird, zum Beispiel wenn ein Film aufgrund von Zensurauflagen oder für eine Umarbeitung vom Markt genommen wurde und später unter einem anderen Titel neu herausgebracht wird. Auch für die Ausstrahlung im TV und den Videovertrieb (Datenträger wie z.B. DVD und Blu-ray, Download und Streaming über Plattformen) werden bereits veröffentlichte Filme gelegentlich unter einem neuen Titel veröffentlicht. Während der Entwicklungs- und der Produktionsphase gibt es häufig auch einen vorläufigen Titel, den sogenannten Arbeitstitel.
Es gibt vier verschiedene Typen von Filmplakaten, die selten in Reinform und meist gemischt vorkommen:
Das Porträt-Plakat stellt Gesicht, Halbfigur oder ganze Figur von Akteur*innen in den Vordergrund; im Mehrfachporträt-Plakat sind mehrere (Haupt-)Figuren entsprechend ihrer Bedeutung im Film gestaffelt zu sehen; die Figuren blicken die Betrachter*innen an oder sehen in eine nicht weiter bestimmbare Ferne.
Das szenische Plakat stellt Handlungen aus dem Film dar, die der Charakterisierung des Films dienen. Diese Szenen müssen so nicht unbedingt im Film selbst vorkommen.
Das symbolische Plakat wird von einem oder mehreren Symbolen dominiert und deutet das Thema des Films an.
Bei einem typografischen Plakat dominiert Schrift oder das gestalterische Spiel mit der Schrift. Anhand der Schrift kann man oft Rückschlüsse auf den Charakter des Films ziehen.
Literatur: Klant, Michael / Spielmann, Raphael (2008): Grundkurs Film 1: Kino, Fernsehen, Videokunst: Materialien für die Sek I und II, Schroedel, S. 196 - 198, Plakatbeispiele TOBIS Film GmbH
Mein Ende. Dein Anfang. wurde von der deutschen Filmkritik mit Filmen des US-amerikanischen Filmemachers Christopher Nolan und dem mexikanischen Regisseur Alejandro González Iñárritu verglichen. Auch Mariko Minoguchi nennt im Interview diese beiden Filmenmacher als Vorbilder mit Einfluß auf ihr eigenes Filmschaffen. Darüber hinaus hebt sie amerikanische Independent-Filmemacher wie Mike Cahill und Jeff Nichols hervor, die sie erählerisch und stilistisch inspiriert haben.
Quelle: „Was tut sich – im deutschen Film?“ DFF, vollständiges Interview mit Mariko Minoguchi auf YouTube.
Die Themen, der visuelle Stil, die Ästhetik – und manchmal auch die Erzählstruktur eines Films – spiegeln sich häufig in den jeweiligen Filmplakaten. Im Folgenden findest du das Plakat zu Mein Ende. Dein Anfang. zur Gegenüberstellung mit Plakaten zu Filmen von Filmachern, die Mariko Minoguchi zu ihren Vorbildern zählt.
MEMENTO ©Summit Entertainment, BABEL ©Tobis, ANOTHER EARTH ©Searchlight Pictures
