Filme ziehen uns in ihre Filmwelt: sie erzählen uns Geschichten, die an Orten spielen, die wir nicht kennen, laden uns ein, zusammen mit den handelnden Charakteren Abenteuer zu bestehen, Entscheidungen zu treffen oder eine Lösung für verzwickte Fragen zu finden. Filme haben eine Botschaft und sie sind so inszeniert, dass sie uns faszinieren, unsere Träume aufgreifen, unser Herz berühren und unseren Horizont erweitern. Filme wirken also und beeinflussen damit unsere Meinung, können uns in die Irre führen und uns im schlimmsten Fall gezielt beeinflussen, ohne dass wir es bemerken. Filme sind somit auch in der Lage, uns zu missbrauchen und werden dann zu einem (gefährlichen) Propaganda-Instrument.
Vater: „Komm, wir wollen in die Stadt. Es gibt einen schönen Film!“
Samay: „Aber du magst doch gar keine Filme! Wir waren nicht mehr im Kino seit ich fünf war!“
Vater: „Hör mal zu! Sobald du diesen Film gesehen hast, wirst du keinen anderen mehr sehen. Ich hab dir schon oft gesagt, dass Kino nichts für unsereins ist.“
Samay: „Wieso gehen wir dann?“
Vater: „Diesmal ist es was anderes. Es ist ein religiöser Film! Über Göttin Kali.“
Samay: „Ich möchte später mal Filme machen.“
Vater: „Jetzt halt deinen Mund. Sag das bloß nie wieder, Samay! Hast du schon mal gehört, dass der Sohn eines Brahmanen solch einen schändlichen Job macht? Die Filmwelt ist unanständig und verstößt gegen unsere Werte. Willst du unsere Ehre als Brahmanen in den Schmutz ziehen?“
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Der Film Das Licht, aus dem die Träume sind spielt in Indien in einer Zeit vor ungefähr 30 Jahren. Der aus Indien stammende Regisseur Pan Nalin erlebte als Kind selbst den Umbruch vom analogen Filmzeitalter hin zum Digitalfilm. Seit dem Ende der 1980er Jahre hat sich in Indien wie auch bei uns vieles verändert. Finde heraus, in welcher Hinsicht sich die indische Filmkultur von unserer westlichen, stark durch den amerikanischen Film geprägten Filmkultur, unterscheidet.